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Aktien-Tipp vom Vermögensverwalter UPL besticht mit nachhaltiger Strategie

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UPL ist bestrebt, seine Lieferkette nachhaltiger zu gestalten, und hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 mehr als 60 Prozent seiner Rohstoffe aus nachhaltigen Quellen zu beziehen. UPL übt außerdem Druck auf seine Lieferketten aus, zum Beispiel durch Initiativen zur Beendigung des vielerorts noch immer vorherrschenden Problems der Kinderarbeit in der Branche. Das Engagement ermutigt die Wettbewerber und die gesamte Wertschöpfungskette, darauf zu reagieren, um wettbewerbsfähig und relevant zu bleiben.

Zusätzlich baut UPL mit dem entwickelten Open-Ag-Konzept ein weltweites Netzwerk aus Kooperationen und Partnerschaften mit anderen Agrarunternehmen auf, um den Fortschritt in der weltweiten Lebensmittelversorgung zu beschleunigen. Mit dieser neuen Strategie ist UPL entschlossen, weiterhin einen Beitrag zur Ernährungssicherheit in einer ressourcenbeschränkten Welt zu leisten. Die Konzentration des Unternehmens auf neuere, nachhaltige und differenzierte Produkte zielt gleichzeitig darauf ab, die Gewinnspannen zu erhöhen und Marktanteile zu erobern. In diesem Zusammenhang erhebt das Unternehmen den Anspruch, Marktführer im Bereich der Biolösungen zu sein.

Dies geschieht in Form zahlreicher Initiativen, wie zum Beispiel der Entwicklung einer Kohlenstoffbindung, der Reduzierung des Abbrennens von Stoppeln, indem den Landwirten ein Bioenzym zur Verfügung gestellt wird, das eine schnelle Zersetzung ermöglicht, der Verringerung des Süßwasserverbrauchs in der Landwirtschaft durch den Einsatz des Wasserschutzprodukts Zeba, der Bereitstellung von Sprühdiensten und vielen weiteren Maßnahmen.

Die Tatsache, dass UPL heute zu den besten nachhaltigen Herstellern seiner Klasse gehört, entschärft das Risiko aus regulatorischer Sicht, da es immer mehr nicht-nachhaltige und gefährliche beziehungsweise gesundheitsschädliche Chemikalien, die in verschiedenen Ländern zunehmend verboten werden, aus dem Verkehr ziehen kann. Dies fördert die Markenwahrnehmung und verbessert auch das Ansehen des Unternehmens in der Anlegergemeinschaft.

UPL ist ein Beispiel dafür, wie herausfordernd die Bewertung von Nachhaltigkeit aus Investorensicht sein kann. Im Juli 2021 geriet ein Lagerhaus von UPL in Cornubia in Südafrika nach Unruhen in Brand. Dabei führten Rauch und kontaminierte Abwässer zu schweren Umweltschäden. Infolgedessen wurde UPL von einer Ratingagentur negativ bewertet und herabgestuft. Wir von Skagen kamen nach ausführlichen eigenen Untersuchungen zu einem deutlich positiveren Ergebnis, auch weil sich herausstellte, dass die Bewertung der Ratingagentur sich stark auf Berichte aus Lokalzeitungen stützte. Wir entschieden uns vor diesem Hintergrund, weiter investiert zu bleiben.

Interessanterweise wurde UPL 2021 das zweite Jahr in Folge von derselben Rating-Agentur, die das Unternehmen einst kritisch gesehen hatte, auf Platz 1 der Nachhaltigkeitsperformance unter seinen Wettbewerbern gesetzt: In Bezug auf die gesamte Nachhaltigkeitsleistung spiegelt der aktuelle ESG-Risiko-Score des Unternehmens tatsächlich das beste ESG-Risiko in einer Vergleichsgruppe von globalen Pflanzenschutzunternehmen wider.

In Anbetracht der signifikanten Verbesserungen von UPL in mehreren Kategorien würdigt die Rating-Agentur die Arbeit des Unternehmens, das Thema Nachhaltigkeit im globalen Lebensmittelsystem neu zu gestalten. Dazu gehört auch der Erfolg in den Bereichen Unternehmensführung, Beziehungen zur Gesellschaft, Geschäftsethik und CO2-Bilanz. Auch FTSE Russell hat dem Unternehmen zuletzt eine hohe Punktzahl verliehen, während UPL zudem in das Dow Jones Sustainability Index Yearbook für den Chemiesektor aufgenommen wurde, eine Auszeichnung, die nur an die besten 15 Prozent der Unternehmen vergeben wird.

Aus Investorensicht ist UPL gut positioniert, um von der langfristigen strukturellen Nachfrage nach einer nachhaltigeren Nahrungsmittelproduktion zu profitieren. Gleichzeitig verlagert das Unternehmen den Fokus auf ein Markenproduktportfolio mit höherer Wertschöpfung (Ziel: 50 Prozent des Umsatzes statt bislang 29 Prozent), was die Margen in Zukunft weiter verbessern könnte. Hinzu kommt eine im Vergleich zu seinen Konkurrenten kostengünstige Produktionsbasis. Mit einem KGV von 13/11 für das laufende und das nächste Jahr wird die Aktie weiterhin mit einem Abschlag sowohl gegenüber den historischen als auch den vergleichbaren Bewertungen gehandelt.


Über die Autorin: Cathrine Gether ist Portfoliomanagerin bei Skagen.

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