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Quirlige Vielfalt Anleihen aus Südostasien – was die Region zu bieten hat

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In einem kürzlich erschienenen Artikel haben wir die Aktienmärkte der Region betrachtet. Wie sieht es nun auf der Bond­-Seite, an den Anleihemärkten, aus?

Hier haben Investoren Ende April auf­merksam auf die chinesische Zentralbank geschaut. Beobachter hatten vermutet, dass diese die Leitzinsen entgegen dem Trend in den großen Industrieländern erneut senken würde – was den Kurs von in Umlauf befindlichen chinesischen Anleihen beflügeln würde. Es kam an­ders: Chinas Zentralbank, die People's Bank of China, hielt am Zinsniveau von 3,70 Prozent als Leitsatz für einjährige Bankkredite fest. Die Zinsniveaus anderer wichtiger Staaten der Region stehen in den Steckbriefen rechts.

Am chinesischen Anleihemarkt sorgten die Liquiditätsprobleme großer chinesi­scher Immobilienentwicklungskonzerne wie Evergrande im vergangenen Jahr für Unsicherheit. Die chinesische Regierung sorgt zwar inzwischen dafür, dass chinesische Banken den Unternehmen Geld in Form von Anleihen vorstrecken – ausgestanden ist diese Krise vermutlich aber noch nicht.

Wo setzen nun Anleihefondsmanager, die in Südostasien nach Werten fischen, ihren Schwerpunkt? Um das zu ermitteln, haben wir uns die beiden Morningstar­-Kategorien Anleihen Schwellenländer Asien sowie Anleihen Asien­-Pazifik ex Australien angesehen. Aus 139 Anteilsklassen lassen sich dort 14 Fonds extrahieren. Unsere Tabelle unten stellt diejenigen vor, die es seit mindestens fünf Jahren gibt. Wo in Euro notierte Tranchen existieren, wurden diese bevorzugt. Auch führen wir nur Anteilsklassen für Privatanleger auf, das heißt solche, die nur geringe Mindestanlagesummen fordern.

Hier findet sich etwa der Pictet Asian Local Currency Debt (ISIN: LU0255797986). Er kauft seinem Namen entsprechend Lokalwährungs­anleihen asiatischer Schwellenlän­der und berücksichtigt dabei Emissionen von Schuldnern unterschiedlicher Bonität. Stand Ende März 2022 haben chinesi­sche Papiere mit knapp 23 Prozent das größte Gewicht. Es folgen Südkorea und Indonesien mit je rund 13 Prozent.

Auch hinsichtlich der Währungen ist der Fonds flexibel: Die Anleihen im Portfolio sind – Stand Ende März 2022 – zu rund 39 Prozent in Chinesischen Renminbi no­tiert. Andere lauten auf Südkoreanische Won, Indonesische Rupiah, Malaysische Ringgit oder auch auf Euro. Das Fondsmanagement teilen sich Mary ­Therese Barton, Carrie Liaw, Alper Gocer und Ali Bora Yigitbasioglu. Über die vergangenen fünf Jahre betrachtet konnte der Fonds mit 2,01 Prozent pro Jahr moderat zulegen (siehe Tabelle). 

Fonds-Vergleich IE00B7LZ3N65 | DAS INVESTMENT

Das beste annualisierte Fünf-Jahres-Ergebnis in unserem Vergleich erzielte mit 4,61 Prozent der Gavekal China Fixed Income (IE00B7LZ3N65). Über zwölf Monate betrachtet lief es mit plus 13 Prozent sogar noch erheblich besser. Das Portfolio, betreut von Fondsmana­gerin Christine Cheung, enthält sowohl Staats-­ als auch Unternehmensanleihen. Staatspapiere stammen aus China sowie den chinesischen Sonderverwaltungszo­nen Hongkong und Macau. Unterneh­mensanleihen kommen von asiatischen und multinationalen Unternehmen. Die Bonitäten der Emittenten dürfen variieren. Ebenso können die Papiere in unterschied­lichen Währungen begeben sein. Neben US­-Dollar­Anleihen kann Cheung auch solche in Chinesischen Renminbi, Hong­kong-­Dollar oder Singapur­-Dollar kaufen.

Unter den herausgefilterten Fonds, die keine Euro­-Anteilsklasse besitzen, schneidet über fünf Jahre der Asia Total Return Bond Fund (LU1061982762) aus dem Hause Matthews Asia am besten ab. Auch er legt in mehrfacher Hinsicht flexibel an. So kann er sowohl Staats­ als auch Unternehmensanleihen kaufen, und das von Schuldnern unterschiedlicher Bonität. Der Fonds unter Management von Teresa Kong, Satya Patel und Wei Zhang berücksichtigt ebenso unterschied­liche Währungen. Ende Februar hatte er sein stärkstes Gewicht in chinesischen Emissionen (43 Prozent). Auf Platz zwei folgte Indien mit 15 Prozent.

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