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Robert Halver zur Inflation Tiefenentspannte Währungshüter

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Grundsätzlich hält die Diskussion über eine Drosselung der Anleihenaufkäufe (Tapering) an, absehbar sind sie aber überhaupt nicht. Dies signalisiert ebenso die amerikanische Zinsstrukturkurve, die sich wieder verflacht hat.

Grafik 7: Bilanzsumme der US-Notenbank und US-Zinsstrukturkurve 

Schließlich steckt die Fed in einer Zwangsjacke. Die Schuldennöte Amerikas und der Kampf um die Pole Position an den geopolitischen Fleischtöpfen verträgt nie mehr eine wirklich restriktive Zins- oder Liquiditätspolitik.    

Internationale Geldpolitik: Die Inbrunst der Inflationsverniedlichung

Laut EZB-Chefin Lagarde wird es keine frühe geldpolitische Straffung wie in der Vergangenheit geben. Die alte von der Bundesbank übernommene Stabilitätspolitik schmilzt wie Eis in der Sonne. 

Und dann gibt es auch noch den Klimaschutz, den die EZB forcieren will, obwohl sie kein Mandat dafür hat. Mittlerweile plant auch die Bank of Japan den Aufkauf sog. „grüner Anleihen“. 

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Insgesamt haben alle großen Notenbanken keine Hemmungen mehr, alle Alibis zu nutzen, um ihre üppige Geldpolitik fortzusetzen. 

Böswillig könnte man auf die Idee kommen, dass die Notenbanken steigende Preise gar nicht mehr bekämpfen wollen, sondern fördern. Denn liegen die Kreditzinsen unterhalb der Inflation, wird Verschuldung künstlich und ohne eigene Anstrengung abgebaut.

Grafik 8: Staatsverschuldung der G7 und Durchschnittsrendite 10-jähriger Staatsanleihen (Deutschland, USA, Japan)

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