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Vermögensverwalter Uwe Eilers über Deutsche Bank & Co. „Ein Trauerspiel ohnegleichen“

Wenig begeistert von deutschen Geldinstituten: Uwe Eilers, Geschäftsführer der Frankfurter Vermögen in Königstein
Wenig begeistert von deutschen Geldinstituten: Uwe Eilers, Geschäftsführer der Frankfurter Vermögen in Königstein | Foto: Frankfurter Vermögen

J.P. Morgan könnte beispielsweise mit ihrem Jahresgewinn von 31 Milliarden US-Dollar diese beiden größten deutschen Privatbanken kaufen. Das ist international ein Trauerspiel ohnegleichen, Für ein wirtschaftlich so starkes Land wie Deutschland sollten starke Banken die Wirtschaft bei ihren Vorhaben unterstützen und nicht Hemmschuh aufgrund von Missmanagement sein.

Unberührbare für viele Investoren

Auch fast alle anderen europäischen Banken sind zu „Untouchables“ für viele Investoren geworden. Viele institutionelle Anleger achteten darauf, ja keine Bankaktien in Ihren Beständen zu haben.

Die Bank-Phobie ist allgegenwärtig. Jeder fängt an zu zittern, wenn es irgendwo einmal wieder Ermittlungen gegen Banken gibt oder Unternehmenszahlen präsentiert werden. Nun ist die Frage, ob die Banken je über den Berg kommen und wenn ja, wie lange es andauert oder doch noch große Gefahren in den Bilanzen schlummern, wie viele Analysten argwöhnen.

Es gibt verschiedene Anzeichen dafür, eine grundsätzliche Erholung der Banken und damit deren Aktienkurse bald eintreten könnte. Sofern es so kommt, wird es der Beginn einer längeren Reise.

Die Gründe:

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•    In den meisten Banken wurde das Top-Management in den vergangenen Jahren komplett ausgetauscht. Im Zuge dessen haben die neuen Manager die Bankbilanzen massiv um die Altlasten bereinigt, um nicht später selbst noch Verluste ausweisen zu müssen, die vom Vorgänger stammen. In den meisten Fällen wurde wesentlich mehr abgeschrieben als nötig war, um später als Retter dazustehen. Viele Bilanzen sollten somit deutliche stille Reserven beinhalten statt befürchteter Risiken.

•    Die Angst um einen massiven Wettbewerb durch neue „FinTechs“ wurde in den letzten Jahren immer größer. Mittlerweile sieht man, dass viele FinTechs alleine nicht die nötige Größenordnung erreichen. Die ersten sind bereits insolvent. Viele andere wurden bereits von einigen Banken / Investmentgesellschaften zur Abrundung Ihres Geschäfts übernommen. Somit führt die Entwicklung eher zu mehr Effizienz in den Finanzinstituten.

•    Allein in Deutschland wird erwartet, dass rund ein Drittel aller Bankfilialen in den nächsten Jahren geschlossen werden. Ähnlich sieht es in den anderen EU-Staaten aus. Dies kostet zwar zunächst Geld, sollte sich in den kommenden Jahren durch erheblich gefallene Kosten auszahlen.

•    Die Banken Südeuropas erholen sich ebenfalls langsam von der langen Talfahrt. Nicht überlebensfähige Institute werden mehr und mehr geschlossen, bzw. verschwinden durch Fusionen oder werden übernommen. Durch solche Fusionen und Ausdünnung können die verbleibenden Banken ihre Margen in Zukunft deutlich erhöhen, was die Gewinne treiben sollte.

•    Die europäische Wirtschaft läuft seit einigen Jahren recht stabil, sodass viele Unternehmen ein gutes Eigenkapitalpolster aufbauen konnten. Schließlich profitieren die hiesigen Unternehmen erheblich von den weiterhin niedrigen Rohstoffpreisen, dem nach wie vor günstigen Euro und von den enorm günstigen Zinsen. Das stärkt wiederum die Banken durch geringere Zahlungsausfälle.

Aufgrund der genannten Gründe sollten die europäischen Banken in der Lage sein, ihre Gewinne in den kommenden Jahren deutlich zu steigern. Damit wird das Vertrauen in die Institute zurückkehren und die Anleger können wieder ohne zu große Angst in Banken investieren.
Als Anleger kann man vielfältig profitieren: Entweder investiert man in einzelne Bankaktien oder man investiert in einen europäischen Banken-ETF, wie beispielsweise den iShares Eurostoxx Banks 30-15. Einzelne Bankaktien sind selbstverständlich dabei die deutlich riskantere, aber auch chancenreichere Variante mit erheblich größeren Schwankungen.

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