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Aktualisiert am 08.09.2022 - 17:16 Uhrin Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten

Stolls Fondstrends Das sind die besten und schlechtesten Fonds im Juni

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China-Kracher zünden Feuerwerk

Doch kommen wir zu den Monatsgewinnern. Chinesische Aktien konnten sich entgegen dem weltweiten Abwärtstrend kräftig erholen. Bis vor wenigen Wochen sah es noch düster im Reich der Mitte aus. Die strikte Null-Covid-Politik und die wochenlangen Corona-Lockdowns in mehreren chinesischen Städten hinterließen ihre Spuren in der Wirtschaft des Riesenreichs. Die Arbeitslosigkeit stieg, der Konsum ist daraufhin zurückgegangen. Die Produktion in den Lockdown-Städten stand weitestgehend still.

Zuvor belasteten Repressalien gegen Tech-Konzerne und Bildungsanbieter sowie die Schieflage des Immobiliengiganten Evergrande Chinas Volkswirtschaft. Auf den ersten Blick mag die plötzliche Trendumkehr überraschend kommen. Dabei sind es nicht nur die inzwischen sehr günstigen Bewertungen, die Investoren anlockt. Vielmehr sendet die chinesische Führung Signale der Entspannung und macht Anlegern wieder Hoffnung auf weniger Regulierung gegen heimische Konzerne.

Mit einem 33-Punkte-Programm will Xi Jinping die pandemie- und lockdowngebeutelte Wirtschaft nun wieder in Schwung bringen. Der Konsum soll angeregt werden, speziell der Kauf von Autos und Haushaltsgeräten. Das berichteten chinesische Staatsmedien. Zudem hat Chinas Notenbank Spielraum: Denn die niedrigen Inflationsraten erlauben eine lockere Geldpolitik im Gegensatz zum Straffungskurs westlicher Notenbanken.

 

Nachhaltiges Wachstum im Blick: Carmignac China New Economy

Mit 28 Prozent Plus machte der Carmignac China New Economy einen Riesensatz nach oben. Dahinter folgen der Blackrock China Impact Fund und der Tamac Qilin China Champions mit Zuwächsen von 21 respektive 20 Prozent.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Den Carmignac-Fonds steuert Haiyan Li-Labbé, die seit 2011 im Schwellenländer-Team der Franzosen arbeitet. Die Managerin begann ihre berufliche Laufbahn 2001 bei Société Générale Investment Banking als Analystin für asiatische Wandelanleihen. Für den Fonds wählt sie Unternehmen aus die, wie der Fondsname unschwer erkennen lässt, der New Economy zuzurechnen sind. Die Managerin spürt nachhaltige Wachstumsthemen auf, beispielsweise in Bereichen wie Gesundheit und Bildung, saubere Energien, technologische Innovationen oder auch „nachhaltiger“ Konsum sowie insbesondere dem E-Commerce.

Die Managerin geht davon aus, dass viele der Unternehmen künftig von der höheren Kaufkraft und dem besseren Lebensstandard der chinesischen Haushalte profitieren sollten. „Der wahllose Ausverkauf in allen chinesischen Märkten in den letzten Monaten hat gute Chancen für langfristige Investoren wie uns geschaffen, so dass wir die Gewichtung unserer Top-Überzeugungen verstärkt und von attraktiven Einstiegspunkten profitiert haben“, erklärt Carmignac Aktienchef David Older. „In Chinas Plan für den Zeitraum 2021 bis 2035 sind die Hauptschwerpunkte Digitalisierung, grüne Energie, Elektroautos, Binnenkonsum und technologische Unabhängigkeit. Die Roadmap der Regierung gibt Investoren klare langfristige Investitionsrichtlinien vor“, erläutert er, weshalb in den kommenden Jahrzehnten die New Economy in China der wichtigste Wachstumsmotor bleiben wird.

Langfristig biete das Anlegern große Chancen zur Generierung von Alpha. Zu den Top-Werten im Fonds gehören so unbekannte Namen wie Chindata Group Holdings oder Shanghai Baolong Automotive. Während Chindata hyperskalige Rechenzentrumslösungen anbietet ist Baolong eine Firma, welche sich mit der Forschung und Entwicklung sowie der Produktion und mit dem Verkauf von Autoteilen beschäftigt. Die schlechte Stimmung der letzten eineinhalb Jahre spiegelt sich in der Wertentwicklung des Fonds wider. Seit seiner Auflage im Februar 2021 liegt das Minus bei 35 Prozent.

Asienfonds mit China-Schwerpunkt lieferten ebenfalls gute Ergebnisse. So gewann der Acatis Qilin Marco Polo Asien 10 Prozent hinzu. Der Morgan Stanley Asia Opportunity, der von Starmanager Kristian Heugh gemanagt wird, verteuerte sich um 8 Prozent.

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