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Prognose angehoben Gold glänzt als sicherer Hafen und Inflationsschutz

Goldproduktion in Schtscholkowo in der Nähe von Moskau
Goldproduktion in Schtscholkowo in der Nähe von Moskau: Die Commerzbank hebt ihre Prognose für das Edelmetall an. | Foto: imago images / Itar Tass

Gold verzeichnete einen guten Start in das Jahr 2022. Der Preis für das Edelmetall stieg im ersten Quartal um 6 Prozent, was dem stärksten Zuwachs seit dem zweiten Quartal 2020 und dem besten Jahresauftakt seit fünf Jahren entspricht. Damit sticht Gold auch gegenüber anderen Anlageklassen wie Aktien oder Renten hervor, die im ersten Quartal kräftige Verluste erlitten.

Carsten Fritsch, Commerzbank

Zum Preisanstieg beigetragen haben zunehmende Inflationsängste, da die Inflationsraten in fast allen wichtigen Ländern bzw. Wirtschaftsregionen im Laufe des Quartals neue Höchststände verzeichneten. Eine wichtige Rolle spielten hierbei die kräftig gestiegenen Energiepreise. Ein wesentlicher Grund hierfür ist der Krieg in der Ukraine, der mit dem Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland Ende Februar begann. Die westlichen Länder haben darauf mit weitreichenden Sanktionen gegen Russland reagiert.

Anfang März erreichte der Goldpreis mit 2.070 Dollar je Feinunze fast wieder das im August 2020 verzeichnete Rekordniveau. Davon hat sich der Preis im Anschluss wieder etwas entfernt. Experten nennen zwei wesentliche Gründe für den fallenden Goldpreis. Zum einen lastet die Erwartung steigender Leitzinsen, insbesondere in den USA auf dem Edelmetall. An den Kapitalmärkten sind die Zinsen bereits deutlich angestiegen, was die Attraktivität des zinslosen Goldes in den Augen vieler Anleger schmälert. Hinzu kommt der steigende Dollar. Da Gold in der US-Währung gehandelt wird, belastet ein steigender Wechselkurs für die US-Währung in der Regel die Nachfrage nach Gold.

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Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch revidierte seine Goldpreisprognose unterdessen nach oben und erwartet nun ein Preisniveau von 1900 Dollar je Feinunze am Jahresende. Das sind 100 Dollar mehr als bisher. Wie es mit Gold weitergeht, hängt laut des Experten stark davon ab, wie lange der Krieg in der Ukraine noch andauert und wie die Zentralbanken in den kommenden Monaten auf die steigende Inflation reagieren.

„Entscheiden sie sich dazu, die durch höhere Energie- und Nahrungsmittelpreise nach oben getriebenen Inflationsraten durch kräftige Zinserhöhungen zu bekämpfen oder zögern sie damit, weil sie wegen des Ukraine-Krieges und eine mögliche Energiekrise eine deutliche Abschwächung der Konjunktur befürchten? Ersteres würde Gold an einem weiteren Anstieg hindern, letzteres dagegen für noch deutlich höhere Notierungen sprechen“, schreibt Fritsch in seiner aktuellen Analyse. Da der Markt aber bereits mit kräftigen Fed-Zinserhöhungen rechne, sollte laut dem Experten Gold davon nicht mehr zusätzlich belastet werden.

„Nach einem Ende des Krieges dürfte das Interesse an Gold als sicherer Hafen allerdings nachlassen und die Gold-ETFs Abflüsse verzeichnen, die zumindest einen Teil der seit Jahresbeginn verzeichneten Zuflüsse wieder rückgängig machen. Dann wäre mit einem Rückgang des Goldpreises zu rechnen, weil die eingepreisten Zinserhöhungserwartungen und höheren Anleiherenditen stärker zum Tragen kämen“, so Fritsch.

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