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in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 6 Minuten
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Marktaussichten für Technologie-Aktien Tech steht vor gewaltigem Sprung

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USA und China auf getrennten Wegen

Im vergangenen Jahr hat Washington chinesische Firmen von der Nutzung geistigen Eigentums ausgeschlossen, das in den USA entwickelt wurde und bei der Halbleiterherstellung Verwendung findet. Daher konzentriert sich Peking nun darauf, selbst Know-how für die Produktion von Halbleitern der nächsten Generation aufzubauen. Chinas Regierung wird wahrscheinlich die Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in heimische Fertigungsstandorte weiter hochfahren, um die Halbleiterproduktion im Land anzukurbeln. In diesem Bereich hinkt das Land den USA unseres Erachtens aber noch mehrere Jahre hinterher.

Wir gehen davon aus, dass sich diese Teilung im Laufe der Zeit weiter verfestigt, bis es zwei unterschiedliche Lieferketten und Einflusssphären für technologische Innovationen geben wird. Insgesamt haben die Technologiekäufe der Chinesen keinen großen Anteil am Umsatz der US-Hersteller. Der Verlust chinesischer Firmen als Kunden wirkt sich dennoch nachteilig auf sie aus. Denn China ist ein wichtiger Wachstumsmarkt, zu dem US-Firmen in naher Zukunft möglicherweise keinen Zugang mehr haben werden.

Halbleiter-, Hardware- und einige Softwarefirmen aus den USA werden die größten Verlierer dieser Verlagerung sein. Davon profitieren könnte die Konkurrenz aus Taiwan, China und Europa. Wir halten die Entkoppelung der technologischen Lieferketten zwischen den USA und China für weitgehend unvermeidlich – und für ein Thema, das im Laufe dieses Jahrzehnts an Relevanz gewinnen wird.

Traditionelle Kennzahlen auf dem Prüfstand

Der Technologiesektor hat in den vergangenen 15 Jahren nach Angaben des Finanzdaten-Dienstleisters FactSet den größten Beitrag zu den Aktienrenditen geleistet. Ein stetiger Anstieg der traditionellen Bewertungskennzahlen war die Folge. Angesichts der aktuellen Niveaus stellt sich Anlegern die Frage, wie es mit den Bewertungen im Sektor weitergeht. Aufgrund der erwähnten langfristigen Treiber sehen wir durchaus Spielraum für weiteres Wachstum.

Wir sind aber der Meinung, dass traditionelle Bewertungskennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für die Beurteilung nicht mehr geeignet sind. Für Technologiefirmen greifen sie zu kurz. Immer wieder wurden die Bewertungen im Sektor in den vergangenen Jahren kritisch hinterfragt, nachdem dieser über ein Jahr sowie über drei, fünf, zehn und 15 Jahre betrachtet die beste Performance im S&P 500 Index erzielte (Quelle: FactSet).

Unserer Auffassung nach krankt die KGV-Kennzahl an zwei Schwachstellen, wenn es um Technologiefirmen geht: Viele Tech-Riesen haben langjährige Verträge abgeschlossen, die nicht im Ergebnis berücksichtigt werden. Dieses zukünftige Geschäft wird im freien Cashflow des Unternehmens einbezogen. Wir bevorzugen daher bei der Bewertung von Tech-Giganten die freie Cashflow-Rendite: Der allgemeine Grundsatz der Bewertung nach der Methode des freien Cashflows besagt, dass ein Unternehmen genau so viel wert ist, wie es in der Zukunft Zahlungsströme für die Kapitalgeber erwirtschaften wird, abgezinst auf den heutigen Tag.

Die Suche nach dauerhaftem Wachstum

Viele wachstumsstarke Tech-Firmen machten bereits vor der Pandemie gute Geschäfte. Insbesondere im Softwarebereich waren Unternehmen aufgrund ihrer beispiellosen Wachstumsraten hoch bewertet. Aufgrund der coronabedingten Entwicklung honorieren es Anleger, wenn sich bei diesen Unternehmen das Wachstum weiter beschleunigt. Während solche, bei denen es sich verlangsamt, abgestraft werden. Die meisten Anleger wünschen eine dauerhaft positive Entwicklung und sind bereit, einen Aufschlag für sicheres und über dem Trend liegendes Wachstum in den nächsten Jahren zu zahlen.

Doch nicht nur etablierte und wachstumsstarke Tech-Unternehmen, sondern auch solche mit gänzlich neuen Ideen, Produkten und Dienstleistungen sind einen Blick wert. So könnte der weltweite Markt für Automation und Robotik bis 2025 auf 417 Milliarden Euro wachsen, wie Experten kalkulieren. Sprachgewandte Roboter für den Kundendialog und Roboter, die menschliche Anforderungen wie im wirklichen Leben flexibel erfüllen, werden dann nur einige der vielen Anwendungsmöglichkeiten sein.

Zahlreiche Fortschritte und Erfolge werden sich ebenfalls in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Energieerzeugung einstellen. Folgt man dem Tech-Milliardär, Philanthropen und Microsoft-Gründer Bill Gates, dürfte den Menschen mit Hilfe dieser neuen technologischen Errungenschaften ein gewaltiger Sprung in die Zukunft gelingen. Investoren sollten sich daher mit den entsprechenden Innovationen, dazugehörigen Firmen und spezialisierten Fonds beschäftigen – gerade, weil einige der Entwicklungen noch ganz am Anfang stehen.

Zur Blackrock-Broschüre „Marktaussichten 2021: Technologie“ geht es hier.

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