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Aktualisiert am 20.03.2020 - 17:42 Uhrin UnternehmenLesedauer: 3 Minuten

Vermögensverwalter über Coronavirus Anleger sollten dem Fluchtreflex widerstehen

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Wir befinden uns nunmehr im Wettkampfmodus und nicht mehr im Training. Natürlich ist es bitter, wenn binnen Wochenfrist die Aktienmärkte so stark einbrechen. Unser Gehirn löst angesichts dieses Schocks einen Fluchtreflex aus. Menschen neigen dazu, in einer Gefahr zu fliehen und sich in Sicherheit zu bringen. Das gilt auch für unser Geld.

Nach einem derartigen Kurssturz zu verkaufen, ist wenig sinnvoll. Insbesondere, wenn vieles so unklar ist, wie derzeit. Niemand kann die wirtschaftlichen Auswirkungen seriös abschätzen. Positive Faktoren werden komplett ausgeblendet. Der Blick richtet sich ausschließlich auf die Gefahr. Sowohl die Regierungen als auch die Notenbanken werden eingreifen, falls sich die Lage verschärft.

Wäre es nicht besser, alles zu verkaufen, zu warten und später billiger wieder einzusteigen? Leider wissen wir immer erst wo unten ist, wenn die Kurse wieder gestiegen sind. Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Rendite dramatisch sinkt, wenn wir die zehn besten Tage im Jahr verpasst haben. Noch schlimmer ist es, an den besten 30 Tagen oder 50 Tagen nicht investiert zu sein. In Krisensituationen ist der Verkaufsreflex meist kein probates Mittel. Eine robuste Portfoliokonstruktion mit einer klaren Anlagestrategie ist angesichts des langfristigen Anlagehorizonts der eindeutig bessere Weg. Die Ergebnisse unterstreichen dies eindrucksvoll.

Jetzt kommt es darauf an, durchzuhalten. Bedenken Sie: Es gibt ein Leben nach Covid-19. Viele Qualitätsaktien sind wieder erheblich preiswerter zu bekommen. Deshalb richten wir den Blick nach vorn und nicht zurück. „Geh dorthin, wo der Puck sein wird. Nicht dahin, wo er war.“ Dieses Zitat von Wayne Gretzky ist aktueller denn je.


Über den Autor:
Wolfgang Juds ist Geschäftsführer der Credo Vermögensmanagement.

Diesen und weitere Vermögensverwalterkommentare finden Sie auch auf www.v-check.de.

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