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Aktienmarkt
So gehen Anleger mit Kursschwankungen um
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Aktienmarkt So gehen Anleger mit Kursschwankungen um

Norbert Wolk, Barbarossa Asset Management.
Norbert Wolk ist Geschäftsführer der Investmentgesellschaft Barbarossa Asset Management. | Foto: Fotomontage von Jessica Hunold mit Canva / Barbarossa AM

Volatilität beschreibt nichts anderes als die Kursschwankung eines Wertpapiers in der Vergangenheit, ausgedrückt und gemessen in Prozent. Je höher die Volatilität ist, desto mehr schwankt ein Wertpapier.

Ein populärer Volatilitätsindex ist der Vix, der an der Chicago Board Options Exchange (CBOE) gehandelt wird. Sein deutsches Pendant ist der VDax-New. Er wird börsentäglich von der Deutschen Börse berechnet und misst für den deutschen Aktienindex Dax die implizite Volatilität – also die Volatilität, die in Kursen enthalten ist.

Bei Panik steigt die Volatilität

In der Spitze betrug die Volatilität des VDax New seit Anfang 2022 bis heute über 40 Prozent. Das war im März 2022 bei der ersten scharfen Korrektur des Dax von 15.500 auf 12.500 Punkte. Panik war im Markt, und wenn Panik in den Markt kommt, erhöht sich auch die Angst vor stark schwankenden Kursen. Bei der zweiten Korrektur im Oktober stieg die Volatilität auf 32 Prozent – die Panik hielt sich in Grenzen. Vor kurzem lag die Volatilität bei 18 Prozent, was auf eine gewisse Sorglosigkeit schließen lässt. Aktuell rangiert sie bei 22 Prozent.

Den Zusammenhang zwischen steigender Volatilität und Aktienkurs beziehungsweise Aktienindex veranschaulicht auch der nachfolgende Chart. Die rote Linie ist der Dax, die schwarze der VDax-New. Ein steigender Aktienindex bringt einen sinkenden VDax mit sich.

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Quelle: Barbarossa Asset Management

 

Ist eine niedrige Volatilität also gut für Aktien? Demzufolge könnte man ja auch behaupten, dass ein Aktienfonds mit einer niedrigen Volatilität ein guter Fonds ist.

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Volatilität ist das Salz in der Suppe. Und wie es nun mal so ist, sind Geschmäcker verschieden. Der eine mag es weniger salzig, der andere mehr. Von daher lässt sich obige Aussage nicht eindeutig treffen. Es gibt Anleger, die Volatilität mögen. Diese Anleger halten dann natürlich nach Aktien mit hoher Volatilität Ausschau. Dazu zählen beispielsweise Technologieaktien von Tesla, Microsoft, Meta, Apple und Amazon.  Mit ihnen wird Investoren nie langweilig und es bieten sich große Chancen, aber natürlich auch Risiken.

 

 

Ein gutes Beispiel ist die Tesla-Aktie in den letzten drei Monaten: Sie sank von 200 auf 100 US-Dollar und kletterte dann wieder auf 200 US-Dollar. Die implizite Volatilität von Tesla liegt aktuell bei 64 Prozent. Unter dem Strich ist aber nichts passiert. Natürlich gibt es auch langweiligere Aktien. Sie eignen sich für Anleger, die nicht Achterbahn fahren wollen, sondern lieber im Karussell gondeln. Ein Beispiel ist die Adva-Aktie in den letzten drei Monaten. Ihre Volatilität lag bei 14 Prozent.

Risiko ist Geschmackssache

Führen nun Aktien mit hoher oder niedriger Volatilität Anleger eher zum Ziel? Auch da gibt es Unterschiede. Manche Anleger wollen die maximale Rendite erzielen und nehmen hohe Schwankungen bereitwillig in Kauf. Manchen Investoren ist die Rendite hingegen nicht ganz so wichtign wie Sicherheit

Jeder Fonds hat seine eigene Anlagestrategie und Philosophie. Von gut oder schlecht kann man nicht reden. Es ist schön, dass es große Unterschiede gibt und kein Fonds dem anderen gleicht. Manchmal ist es jedoch nicht ganz einfach, die richtig gewürzte Suppe zu finden.


Über den Autor: Norbert Wolk ist Geschäftsführer der Investmentgesellschaft Barbarossa Asset Management.

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