LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FondsLesedauer: 4 Minuten

„Beeindruckende Sorglosigkeit“ Anleger gehen zu hohe Risiken ein

Seite 2 / 2

Beide Länder versuchen zudem, durch eine schwächere Währung ihre Exporte anzukurbeln. Vor allem Peking setzt den Renminbi als Druckmittel im Handelsstreit mit den USA ein. Doch auch Trump drängt die amerikanische Notenbank Fed, für einen schwächeren Dollar zu sorgen. Das könnte durchaus zu einer De-Dollarisierung führen. Vor allem Notenbanken aus Schwellenländern schichten bereits in Gold um.

Wenn auch große private Investoren sich zunehmend vom Dollar abwenden, müssen der US-Staat, aber auch private Firmen höhere Zinsen zahlen, wenn sie sich Geld leihen. Gleichzeitig dürfte die Geldschwemme der Notenbanken dazu führen, dass mittelfristig die Inflation wieder steigt, was ebenfalls mit steigenden Zinsen verbunden wäre.

Tritt dieses Szenario ein, ist ein Platzen der Blase an den Rentenmärkte unabwendbar. Darunter würden vor allem Unternehmen mit einer hohen Fremdfinanzierung leiden. Betroffen wären aber natürlich auch die Anleger – und zwar sowohl an den Anleihe- als auch an den Aktienmärkten.

Vor diesem Hintergrund gilt es zu aller erst, das Vermögen zu schützen. Dies gelingt vor allem mit kurzlaufenden Anleihen liquider Emittenten und ausgewählten Aktien von Unternehmen mit stabiler Bilanz und guten Wachstumsaussichten. Interessant sind vor allem Spezialtitel, die mit einem deutlichen Abschlag auf ihren inneren Wert gehandelt werden. Außerdem gehört Gold als ultimativer Schutz gegen Verwerfungen an den Finanzmärkten ins Depot.

Zwar ist kaum zu erwarten, dass alle der genannten Risiken virulent werden. Genauso unwahrscheinlich ist es jedoch, dass sich keiner der bestehenden Krisenherde weiter ausbreitet. Davon wird zwar die Welt nicht untergehen. Vor allem die Notenbanken werden größere Korrekturen an den Finanzmärkten mit noch mehr Papiergeld und neuen unkonventionellen Maßnahmen bekämpfen. Aber Aktienfans können sich auf zwischenzeitlich günstigere Einstiegskurse freuen. Um diese zu nutzen, muss ausreichend Liquidität vorhanden sein.

Über den Autor:
Joachim Paul Schäfer ist nach verschiedenen Stationen bei der US-Investmentbank Prudential-Bache seit 1996 bei der PSM Vermögensverwaltung als Partner tätig.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion