Folgen der Corona-Pandemie Die Gewinner und Verlierer unter den Insurtech-Gründern
Die aktuelle Übersicht des New Players Network soll einen Überblick über die mittlerweile 185 Start-ups geben, die das Versicherungsgeschäft im deutschsprachigen Raum verändern wollen. Die Grafik enthält dazu Informationen zu den Unternehmen, ihren Gründern und den beteiligten Investoren.
Die Geschäftsmodelle der Firmen unterteilen die Studienautoren der Initiative der Versicherungsforen Leipzig einerseits in Insurtechs, die sich mit den Kernbereichen der versicherungswirtschaftlichen Wertschöpfungskette beschäftigen. Andererseits gibt es Start-ups, die Service für Versicherer anbieten.
Folgen der Pandemie
Demnach ist die Corona-Pandemie auch an der Gründerszene nicht spurlos vorüber gegangen. Es zeigten sich jedoch auch positive Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle. Einige Insurtechs haben bereits zu Beginn der Krise öffentlichkeitswirksam hervorgehoben, dass sie von einem wachsenden Neugeschäft profitieren.
„Auch die anfänglichen Finanzierungsprobleme durch zögerliche Investoren, die in den ersten Monaten des vergangenen Jahres besonders die jungen Start-ups trafen, sind im Jahresverlauf kompensiert worden“ erklärt Robert Rieckhoff. Er leitet das operative Geschäft beim New Players Network.

Erfolgsfaktor Ökosystem
Während sich noch zu Beginn der ersten InsurTech-Welle die Geschäftsmodelle überwiegend direkt an den Endkunden richteten, wenden sich seit etwa zwei Jahren immer mehr Insurtechs als Technologieanbieter an etablierte Unternehmen der Branche und unterstützen deren Wertschöpfung.
So werden beispielsweise große Fortschritte durch Akteure erreicht, die mittels moderner Technologie wie Künstliche Intelligenz (KI) und Analyse großer Datenmengen (Big Data) vorhandene oder neue Datenquellen zu nutzen wissen, um daraus Erkenntnisse abzuleiten und Entscheidungen zu treffen.
Schwerpunkt auf Vertrieb
Rieckhoff beobachtet aktuell zudem ein gesteigertes Interesse der Branche an Plattformen und Ökosystemen. Die Versicherer wollen demnach zunehmend eigene Produkte um digitale Angebote ergänzen, diese kontextbezogen platzieren und sich in entstehenden Ökosystemen positionieren.
„In den letzten Monaten nutzen Gründer vermehrt diese Aufbruchsstimmung, aggregieren digitale Zusatzservices auf Plattformen und entwickeln Programmierschnittstellen zwischen den verschiedenen Anwendungen, um Unternehmen den Zugang zu den relevanten Marktteilnehmern und schlüsselfertigen Prozessen und Produkten zu erleichtern.“
2021 werde nach Einschätzung des New Players Network ein Jahr der evolutionären Weiterentwicklung, erklärt Rieckhoff. Die Schwerpunkte lägen dabei auf vernetzte Unternehmen, Prozessen im Internet sowie dem digitalen Vertrieb der Versicherungsprodukten an die Privat- und Gewerbekunden.