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Kommentar zum Weltspartag Es ist doch wie mit dem Rauchen

Redakteur Andreas Harms kann sich zumindest gut vorstellen, wie schwer es ist, mit dem Rauchen aufzuhören.
Redakteur Andreas Harms kann sich zumindest gut vorstellen, wie schwer es ist, mit dem Rauchen aufzuhören. | Foto: Kasper Jensen

Zugegeben, meine Überschrift ist nicht ganz korrekt. Denn mit dem Sparen ist es eher wie mit dem Nicht-Rauchen, also dem Aufhören mit Rauchen. In beiden Fällen liegt der Nutzen viel zu weit in der Zukunft. Klar verlängert es mein Leben, wenn ich aufhöre zu rauchen. Aber eben erst in 20, 30 oder 40 Jahren. Und klar kann ich ein Vermögen ansparen, wenn ich in einen Investmentfonds spare. Aber eben erst in 5, 10 oder gar 20 Jahren. Das ist doch noch so lange hin.

Wie schnell habe ich dagegen einen Handyvertrag abgeschlossen (20 Euro im Monat) und Netflix (14 Euro) und Spotify (10 Euro)? Aber da habe ich den Nutzen eben sofort und kann am Stück zehn Stunden „Breaking Bad“ glotzen. Der Fuffi fürs eigene Vermögen ist dagegen erstmal weg. Absolut verständlich diese Denkweise und total menschlich, aber eben auch sehr schade.

Vielleicht ist das der Grund, weshalb sich Menschen so schwertun, regelmäßig Geld beiseite zu legen. Dabei ist es doch so einfach: Ein Konto hat eh fast jeder. Also einmal einen Fonds ausgesucht (Berater oder DAS INVESTMENT helfen dabei), einen monatlichen Betrag bestimmt, Freistellungsauftrag nicht vergessen, und los geht’s.

Leider gibt es keine bundesweiten Zahlen, wie viele Menschen das wirklich machen. Selbst der BVI hat nur Daumengrößen dazu. Eine geht wie folgt: 20 Millionen Menschen haben hierzulande irgendeinen Fonds, die Hälfte davon zahlt wohl regelmäßig ein. Die Betonung liegt wohlgemerkt auf „Wohl“. Aber sollte das stimmen, wäre das eine wirklich schlappe Quote für ein Land mit 33,4 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Denn zu denen sollte man noch die über 10 Millionen Kinder unter 14 Jahren hinzurechnen, von denen grundsätzlich auch jedes für einen Fondssparplan infrage kommt. Meine beiden Jungs haben jedenfalls je einen.

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Auch im Kleinen ergibt sich ein ähnliches Bild. In meinem Bekanntenkreis sind in den vergangenen Jahren einige Kinder auf die Welt gekommen. Kinderzimmer wurden eingerichtet, Bettchen und Schnuller gekauft, Ratgeber gelesen. Nur Geld regelmäßig auf die kindliche Kante zu legen, damit tun sich alle durchweg schwer.

Lieber der schnelle Erfolg

Wenn ich an Sparpläne denke, erinnere ich mich immer an einen nicht gerade angenehmen Chef, den ich vor nicht ganz 20 Jahren in der Dresdner Bank hatte. Er war damals Filialleiter und unglaublich heiß auf den schnellen Erfolg. Legte ich das Vermögen eines Kunden an, war er begeistert. Schloss ich einen Fondssparplan ab, zuckte er nur muffelig mit den Schultern. Gab ja erstmal nix für die eigene Erfolgsgalerie. Dabei zeigten erst kürzlich Zahlen der Maklerpools und unsere eigenen Berechnungen, wie sich solche Pläne im Laufe der Zeit läppern können. Und dass viele Berater ihren Wert offenbar doch kennen. Aber das war nichts für meinen damaligen Chef. Die sofortige Provision bedeutete ihm alles. Mit dem Weitblick hatte er es dagegen nicht so.

Doch den sollten alle Beteiligten an den Tag legen: Sparer, Eltern, Berater, deren Chefs. Und ja, selbst die Regierung, indem sie Einzahlpläne steuerlich entlastet. Von fördern will ich ja gar nicht reden. Es reicht schon aus, wenn sie endlich mal steuerlich nicht schlechter gestellt werden als eine Lebensversicherung.

Dann wären wir schon einen großen Schritt weiter und könnten Vermögen aufbauen.

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