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Stärkster Anstieg seit 2008 Laufende Erträge wieder im Aufwärtstrend

Jugendliche vor einer Coca-Cola-Werbung
Jugendliche vor einer Coca-Cola-Werbung: Der Getränkehersteller zählt zu den größten Dividendenzahlern. | Foto: Imago Images / Levine-Roberts

Eine Analyse des unabhängigen Vermögensverwalters Whitebox zeigt: Die laufenden Erträge für Privatanleger in Deutschland steigen wieder. Im ersten Halbjahr 2022 lagen sie bei 54 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 betrugen sie lediglich 84 Milliarden Euro.

Seit 2012 war die Entwicklung bei den laufenden Erträgen aus Dividenden, Ausschüttungen und Zinsen deutlich rückläufig. Den letzten Höchststand erreichten sie im ersten Halbjahr 2008 mit deutlich über 70 Milliarden und knapp 140 Milliarden für das gesamte Jahr. Zuletzt waren sie in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres jedoch auf unter 50 Milliarden gesunken. Üblicherweise ist die erste Jahreshälfte, insbesondere das zweite Quartal, bei den laufenden Erträgen aufgrund der Dividendensaison besonders stark, so die Whitebox-Analysten. „Hohe Dividenden und die wieder positiv werdenden Zinsen haben für den stärksten Anstieg seit 2008 gesorgt. Und dieser positive Trend könnte durchaus anhalten – eine gute Nachricht für Anleger“, sagt Salome Preiswerk, Gründerin und Geschäftsführerin von Whitebox.

 

 

Seit 2017 konnten private Investoren insgesamt, 636 Milliarden Euro an Finanzerträgen erwirtschaften. 77 Prozent dieser Gewinne stammen aus laufenden Erträgen. Kursgewinne hingegen machen nur 23 Prozent aus. Somit haben laufende Erträge Anlegern in den vergangenen fünf Jahren, 488 Milliarden Euro eingebracht.

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Anleihen fast bedeutungslos

Die genauere Analyse der laufenden Erträge zeigt zudem die steigende Bedeutung von Aktien und Fonds. Seit Jahren werden sie für die laufenden Erträge immer wichtiger. Aktien und Fonds produzierten auch im schwierigen ersten Halbjahr 2022 den größten Anteil der Erträge, so die Studienautoren. Lebens- und sonstige Versicherungen zeigen sich als konstanter Stabilisator, während Einlagen und Anleihen hingegen fast keine Rolle mehr spielen: 2004 machten sie noch 36 Prozent der laufenden Erträge aus, 2021 waren es lediglich noch knapp 5 Prozent.

Dabei bilden Einlagen immer noch den mit Abstand größten Teil des Finanzvermögens in Deutschland, während Anleihen hier derzeit bedeutungslos sind: Einlagen und Spareinlagen bilden mehr als ein Drittel des Finanzvermögens, Aktien und Fonds machen jeweils 11 Prozent aus und Anleihen liegen lediglich bei einem Prozent.

Über den Whitebox-Rendite-Radar

Das Whitebox-Rendite-Radar basiert auf BC Investment Data, einer proprietären Datenbank von Barkow Consulting, die speziell zur Analyse von Investmenttrends in Deutschland und Europa entwickelt worden ist. Als Basis dienen unter anderem Daten der EZB, der Deutschen Bundesbank, Destatis, Eurostat, der Deutschen Börse, der Bafin sowie des GDV. BC Investment Data kombiniert zusätzlich klassisch deskriptive Methoden der Statistik mit Verfahren des maschinellen Lernens zur Variablenselektion sowie der Konstruktion und der Berechnung einer Vielzahl von Modellen, mit denen Datenlücken geschlossen werden. Die finale Modellselektion basiert dann auf der historischen Prognosegüte in Verbindung mit Expertenwissen aus jahrzehntelanger Marktkenntnis.

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