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Sturz ins Minus 337 Milliarden Euro: So viel Geld verloren Privatanleger

Ein Mann blickt kritisch in sein Smartphone
Ein Mann blickt kritisch auf sein Smartphone: Anleger mussten 2022 hohe Verluste verkraften. | Foto: Imago Images / Mis

Die Kursverluste im vergangenen Jahr hatten es in sich. Das zeigt das Renditeradar 2022 der digitalen Vermögensverwaltung Whitebox. Finanzerträge privater Haushalte stürzten 2022 mit 337 Milliarden Euro ins Minus. Dabei erlitt ausnahmslos jede Assetklassen Verluste.

Schaden doppelt so hoch wie bei der Finanzkrise 2008

Privatanleger konnten laufende Erträge in Höhe von 84 Milliarden Euro erwirtschaften. Dagegen standen jedoch Kursverluste von 421 Milliarden Euro. Letzteres ist fast doppelt so viel wie zum Höhepunkt der Finanzkrise 2008, bei dem die Erträge mit 251 Milliarden ins Minus rutschten. Die Kursverluste schlugen sich laut der Analysten auch in der Rendite privater Anleger nieder. So lag diese 2022 bei minus 4,4 Prozent – real also unter Berücksichtigung der Inflation sogar bei minus 12,3 Prozent. Zum Vergleich: Während der Finanzkrise lag der reale Verlust bei 5,2 Prozent.

 

Lichtblick zum Ende des Jahres

Ende 2022 ging es jedoch wieder bergauf: Nachdem die Zahlen für die Finanzerträge 2022 drei Quartale in Folge negativ ausgefallen waren, schloss das vierte Quartal mit einem Plus von 74 Milliarden ab. Deshalb geben sich die Studienautoren auch für 2023 hoffnungsvoll: Seit Aufzeichnung der Zahlen 1999 seien noch nie zwei negative Jahre in Folge verzeichnet worden. Zudem fiel der Verlust 2022 fast ausschließlich im ersten Halbjahr an. Im zweiten Halbjahr konnte das positive vierte Quartal den Verlust des dritten Quartals beinahe ausgleichen.

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Bei Erträgen aus Dividenden, Zinsen und Ausschüttungen – zusammengefasst unter laufende Erträge – kam es zu einem Plus von 84 Milliarden Euro. Damit konnten Privatanleger 5 Prozent mehr gegenüber der Vorjahrsperiode erwirtschaften. Haupttreiber waren hauptsächlich Aktien und Fonds, die zusammen 7,5 Milliarden Euro Mehrertrag gegenüber dem Vorjahr erzielt haben. Auch bei Anleihen und Einlagen stiegen die Erträge das erste Mal seit über einem Jahrzehnt.

Aktien generieren die höchsten Erträge

Derzeit machen Aktien nur 12 Prozent des Finanzvermögens von Privatanlegern aus – dabei haben sie seit 2018 mit 58 Prozent mit Abstand die höchsten Finanzerträge generiert. Alle anderen Anlageklassen weisen in einem Zeitraum über fünf Jahre Kursverluste auf.

Über das Whitebox-Renditeradar:

Der Whitebox-Renditeradar basiert auf BC Investment Data, einer Datenbank von Barkow Consulting, die speziell zur Analyse von Investmenttrends in Deutschland und Europa entwickelt worden ist. Als Basis dienen unter anderem Daten der EZB, der Deutschen Bundesbank, Destatis, Eurostat, der Deutschen Börse, der Bafin sowie des GDV.

 

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