LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in WirtschaftLesedauer: 3 Minuten

Nach Zinserhöhungen der Notenbanken Kreditvermittler rechnen mit weiterem Anstieg der Bauzinsen

Bau eines Einfamilienhauses in Baden-Württemberg
Bau eines Einfamilienhauses in Baden-Württemberg: Für Immobilienkäufer und Bauherren hat sich die Finanzierung deutlich verteuert. | Foto: Imago Images / MiS

Immobilienkäufer müssen mit weiter steigenden Baukreditzinsen rechnen. Das geht aus einer Einschätzung des Immobilienkredit-Vermittlers Interhyp hervor, der monatlich Experten zu ihren Erwartungen befragt. Nach den jüngsten Zinsschritten der US-Notenbank Federal Reserve und der EZB erwartet die Mehrheit demnach kurzfristig steigende Konditionen. Auf Jahressicht rechnet damit aber nur noch die Hälfte. Die andere Hälfte der Befragten hält im weiteren Jahresverlauf ein gleichbleibendes Zinsniveau für wahrscheinlich, heißt es von Interhyp.

„Optimistische Anleger könnten angesichts deutlich gestiegener Aktienkurse seit Jahresbeginn und weltweit nachlassender Inflationszahlen hoffen, dass die Zinsen bald wieder sinken“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft der Interhyp. Doch selbst wenn die Inflation ihren Höhepunkt überschritten habe, werde es dauern, bis die EZB ihren restriktiven Kurs aufgebe. Auf Jahressicht hatte Interhyp stark schwankende Bauzinsen zwischen 3 und 4 Prozent vorhergesagt: „Wir sehen unsere Prognose vom Zinskorridor zwischen 3 und 4 Prozent für Bauzinsen aktuell bestätigt“, so Mohr.

 

Derzeit liegen die Zinsen für zehnjährige Darlehen dem Vermittler zufolge im Schnitt bei 3,6 Prozent. Mit einer Monatsrate von 1.000 Euro lasse sich damit ein Kredit über etwa 214.000 Euro finanzieren. Für Immobilienkäufer habe die Situation aber auch Vorteile: So müssten Verkäufer die Preise vielerorts nach unten anpassen. Wer kaufen will, sollte die Situation für Preisverhandlungen nutzen, rät Vorständin Mohr.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Bauzinsen: Ausschläge auf bis zu 5 Prozent sind drin

„Dass die Bauzinsen im ersten Halbjahr 2023 weiter steigen, ist wahrscheinlich“, meint auch Michael Neumann vom Wettbewerber Dr. Klein. Er rechnet mit einem Anstieg auf mehr als 4 Prozent. Auch stärkere Ausschläge nach unten und oben auf 3 bis 5 Prozent seien zeitweise möglich. Ein Grund sei, dass die Notenbanken die Zinsen weiter in die Höhe schrauben dürften. „Die kommenden Leizinserhöhungen der EZB sind noch nicht in den Kreditkonditionen eingepreist“, so Neumann. Stand Ende Januar lagen die Top-Zinsen für Immobilienkredite des Portals zwischen 3,3 und 3,8 Prozent.

Eine Umfrage des Vergleichsportals Biallo unter zwölf großen Kreditinstituten, Versicherern und Kreditvermittlern kam kürzlich zu einem ähnlichen Ergebnis: Demnach rechnet die Hälfte der befragten Immobilienexperten 2023 mit weiter steigenden Zinsen. Allerdings dürfte der Anstieg nicht mehr ganz so steil ausfallen wie im vergangenen Jahr, so die Prognose. Infolge der deutlichen Straffung der Geldpolitik waren die Bauzinsen von etwa einem Prozent im Januar 2022 im Jahresverlauf auf mehr als 4 Prozent gestiegen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion