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Wohnimmobilien Mieten und Kaufpreise driften auseinander

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Ob es zu einer Entspannung an den Märkten kommt, sei aber insbesondere davon abhängig, „ob die hohe Investitionsneigung und Investitionsmöglichkeiten bestehen bleiben oder sich Investoren von den Wohnungsmärkten zurückziehen beziehungsweise zurückziehen müssen“, so der Empirica-Vorstand.

Kaufpreise steigen Jahr für Jahr stärker als die Mieten

Unverändert ist die Lage dagegen bei den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen: Sie sind im vergangenen Jahr um 9,7 Prozent gestiegen. Das gilt laut den Immobilienweisen für alle A-Städte. Einzig in München sei der Preisanstieg mit knapp sieben Prozent etwas schwächer ausgefallen. „Seit 2011 steigen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen nunmehr Jahr für Jahr stärker als die Neuvertragsmieten“, so Empirica-Vorstand Simons. Eine Ursache seien die niedrigen Zinsen.

Der unverändert starke Anstieg überrascht die Ökonomen aber dennoch. Im einem früheren Gutachten waren sie von einem realen Rückgang der Kaufpreise innerhalb der kommenden fünf Jahre um ein Viertel bis ein Drittel ausgegangen. Ihre Prognosen – weniger Zuzug, mehr Neubauten, niedrigere Neuvertragsmieten – sind eingetreten. Dennoch steigen die Kaufpreise weiter. Im Gegensatz zum Mietwohnungsmarkt deute sich eine Stagnation auch nicht an, heißt es.

In der Folge sinken die Renditen für Immobilieninvestoren weiter. Die Bruttoanfangsrendite beim Kauf vermieteter Wohnungen liegt im Median in Berlin bei 2,5 Prozent, in München sind es 2,6 Prozent und in den anderen A-Städten 3,0 bis 3,6 Prozent, schreiben die Immobilienweisen. „Es fällt sehr schwer, eine Begründung zu finden, warum Wohnungen mit so niedrigen Bruttoanfangsrenditen einen Käufer finden“, so ihr Urteil.

Die aktuellen Kaufpreise für Eigentumswohnungen seien nur gerechtfertigt, wenn das Zinsniveau über Jahrzehnte unverändert bleibe und es keinen Leerstand gebe. Eine Veränderung werde unweigerlich zu einer Korrektur der Preise führen. „Die Situation ist fragil“, heißt es in dem Gutachten.

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