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Ascore Analyse: Nur 4 private Krankenversicherer mit Topnote

Die auf die Versicherungsbranche spezialisierte Ratingagentur Ascore Analyse hat ihr diesjähriges PKV-Unternehmensscoring veröffentlicht. Die Hamburger Branchenanalysten bewerteten hierfür insgesamt 32 Unternehmen anhand von 17 Kriterien aus den Bereichen Erfahrung, Sicherheit, Erfolg und Bestand. Zusätzlich fließen 20 nicht bewertungsrelevante Kennzahlen sowie sechs ergänzende Info-Kennzahlen in die Analyse ein. Um Schwankungen auszugleichen, werden die meisten Kennzahlen über drei Jahre gemittelt.
Vier Versicherer mit Bestnote
Die Gesamtpunktzahl der privaten Krankenversicherer wurde auf ein Unternehmens-Scoring umgerechnet, bei dem ein Anbieter bis zu sechs Kompassen erhalten konnte. Diese Höchstbewertung erreichen wie in den beiden Vorjahren nur die Kranken-Töchter der Versicherungskonzerne Hallesche, LVM, Signal Iduna und Universa. Weitere 13 Unternehmen schneiden mit dem zweitbesten Testergebnis ab. Es folgen neun Unternehmen mit vier sowie fünf mit drei Kompassen. Mit dem Versicherer im Raum der Kirchen erhält nur ein Teilnehmer die schlechteste Note im Test:
Zinswende beeinflusst PKV-Bilanzen

Die Kennzahlen der einzelnen Gesellschaften wurden jeweils mit dem Marktdurchschnitt verglichen. Dabei zeigt sich beispielsweise, was die seit Mitte 2022 wieder steigenden Zinsen für festverzinsliche Geldanlagen für die Kapitalanlagen der Krankenversicherer bedeuten. So sind die stillen Lasten in den Bilanzen branchenweit von 0,3 Prozent im Geschäftsjahr 2021 auf 10,6 Prozent hochgeschnellt. Die durchschnittliche Netto-Solvenzquote aller bewerteten Gesellschaften verbesserte sich hingegen von 409,1 auf 424,4 Prozent zum Jahresende 2022.
„Ausnahmslos alle Gesellschaften erfüllen die Anforderungen der Bafin problemlos“, kommentiert auch Thorsten Saal von Morgen & Morgen (M&M) mit Blick auf die aufsichtsrechtlich geforderte Solvenzquote von mindestens 100 Prozent. Das Rüsselsheimer Analysehaus hat in seinem jüngsten Rating KV-Unternehmen acht von 30 private Krankenversicherern mit der Bestnote (fünf Sterne, Ausgezeichnet) bewertet. Die Analysten betrachteten insgesamt 13 Bilanzkennzahlen der Krankenversicherer zwischen 2018 und 2022.
Schwierige Zeiten für die PKV-Anbieter
„Ukrainekrieg, Inflation und insbesondere die Zinswende haben große Veränderungen mit sich gebracht“, sagt Studienleiter Saal zu den Entwicklungen gegen Ende des betrachteten Fünfjahreszeitraums. „Insbesondere die Ertragsseite der Gesellschaften ist von den rasanten Änderungen am Kapitalmarkt betroffen, doch im Zusammenspiel mit den Anpassungen des Rechnungszinses erweisen sich die Versicherer als gut aufgestellt. Entsprechend sind ihre Sicherheit und Solvabilität sehr gut und auch der Bestand bleibt weitestgehend stabil.“
Im Gesamt-Rating von M&M erhalten drei der vier Sieger bei Ascore ebenfalls die Bestnote von fünf Sternen: LVM, Signal Iduna und Universa. Die Hallesche kommt immerhin auf vier Sterne. Ähnlich ist das Bild beim Map-Report 930, für den Branchenanalysten ebenfalls ausgesuchte Bilanzkennzahlen von 30 PKV-Anbietern für die Jahre 2018 bis 2022 bewertet haben. Hier landen der LVM und die Universa hinter dem erstplatzierten Anbieter Alte Oldenburger in der Spitzengruppe mit dem Top-Rating „mmm+“. Signal Iduna und die Hallesche folgen auf den Rängen vier und sechs mit dem zweitbesten Rating „mmm“.