Marco Näder von Wellington Management „Wir möchten das Beste aus zwei Welten zusammenbringen"
Subadvisory wird in Zeiten von Kosten- und Margendruck für immer mehr Asset Manager ein Thema. Kein Wunder, bietet es doch handfeste Vorteile: Vermögensverwalter können Kosten sparen, von spezialisierter Expertise profitieren und sich ganz auf den Vertrieb beziehungsweise ihre Kunden konzentrieren. Wie das in der Praxis funktioniert erläutert Marco Näder, Head of Wholesale für Deutschland und Österreich bei Wellington Management, im Podcast „The Portfolio People“.
Mit einem verwalteten Vermögen von 1,2 Billionen US-Dollar zählt Wellington Management zu den Schwergewichten der Branche. Doch statt auf die Größe setzt Näder vor allem auf Spezialisierung. Über 60 weitgehend unabhängige Investment-Teams managen unter dem Dach von Wellington nach jeweils eigenen Ansätzen - wie eigenständige Boutiquen. „Wir möchten das Beste aus zwei Welten zusammenbringen. Die Größe differenziert uns schon mal im ersten Schritt von vielen kleinen Boutiquen. Wir sind ein weltumspannendes Unternehmen“, so Näder.
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Das kommt an, gerade bei anspruchsvollen institutionellen Kunden. In den USA ist Wellington bereits der größte Subadvisor, unter anderem von Vanguard. Näder will das Model auch in Europa voranbringen: „Die Ausrichtung war immer, dass der Kunde grundsätzlich alles selber managt. Das ändert sich ein bisschen, die Gespräche werden auch proaktiv von Kunden aufgegriffen, aus unterschiedlichsten Gründen, etwa Regulatorik oder Kostengründe.“
Wellington zum besten Asset Manager gekürt
Bei Morningstar wurde Wellington Management vor wenigen Tagen als bester Asset Manager gekürt. Auf die Frage, was Wellington von anderen unterscheide, sagt Näder: „Wir sind kein vertriebsmarketingorientertes Unternehmen, bei uns sind die Investmentleute der Kern der Gesellschaft." Rund 70 Prozent der Partner kommen aus dem Fondsmanagement. Für Kunden hat das handfeste Vorteile, ist Näder überzeugt: „Es geht darum, Alpha zu generieren. Hier wird niemand nach Volumen bezahlt.“
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Dass der Kostendruck in der Branche tendenziell den großen Anbietern in die Hände spielt, sieht Näder differenziert. „Der Preis steht bei uns nicht an erster Stelle, sondern die Qualität und der Mehrwert für den Kunden.“ Gleichwohl räumt er ein, dass Wellington aufgrund der Größe Kostenvorteile realisieren könne, die kleinere Boutiquen nicht hätten. „Das versetzt uns in die Lage, eine erstklassige Leistung zu einem sehr wettbewerbsfähigen Preis anzubieten.“
Volksbanken und Sparkassen im Blick
Um in Europa und vor allem Deutschland weiter Fuß zu fassen, setzt Näder auf Präsenz und Kundennähe. Er reist gemeinsam mit seinen Kollegen Oliver Schneider und Ronny Gwerder durch die Republik. „Wir haben im klassischen Vermögensverwaltungsbereich und im Dachfonds-Bereich die Präsenz über die letzten Jahre sehr stark ausgebaut, da sind wir sehr zufrieden. Wir haben mit vielen Banken Partnerschaften geschlossen und jetzt möchten wir auch mit Volksbanken und Sparkassen den nächsten Schritt gehen“, erklärt Näder.
Und weiter: „Wir möchten zeigen, dass wir in der Lage sind, dieses Segment auch zu betreuen. Das Einmaleins des Asset Managements ist am Ende einen sehr guten Service zu leisten und das in einer hohen Frequenz. Das ist im Grunde genommen die Gleichung, die für uns jeden Tag wichtig ist.“
Wenn Näder einen Wunsch frei hätte, dann wäre das weniger und gezieltere Regulatorik. „Unsere Kunden sind schon sehr gestraft mit dieser extremen Regulatorik. Das Pendel schwingt häufig von der einen Seite sehr stark in die andere. Das belastet jeden in der Branche.“
Das ganze Gespräch gibt es im Podcast „The Portfolio People“.