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Bei Anlegerlieblingen nachgefragt So stellen sich bekannte Fondsmanager jetzt auf (Teil 4)

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Foto: Pimco

Eve Tournier, Portfoliomanagerin und Leiterin European Credit Portfolio Management über den Pimco Diversified Income (ISIN: IE00B4TG9K96)


Wie waren Sie zu Beginn des März aufgestellt?

Nach der kräftigen Rally bei Spread-Anlagen im Jahr 2019 und angesichts der rückläufigen Bewertungen zu dieser Zeit hatte der Fonds sein Kredit-Risiko insgesamt reduziert und Gewinne mitgenommen. Das heißt, er trat in die Phase der Volatilität, wie wir sie jetzt erleben, mit einer defensiven Risiko-Ausrichtung ein. Höhere Beta-Segmente des Marktes wie Hochzins-Anleihen und solche aus Schwellenländern waren untergewichtet. Das schützte uns während des Ausverkaufs und führte zu einer ansehnlichen Outperformance gegenüber der Benchmark sowohl für den März als auch seit Jahresbeginn.

Was im Portfolio lief im März gut, was nicht so?

Die Outperformance des Fonds wurde vor allem deshalb möglich, weil wir hochverzinsliche Industrie-Anleihen untergewichtet hatten, insbesondere solche von kleineren Emittenten aus den Branchen Energie, Rohstoffe und Unterhaltung. Diese schnitten angesichts fallender Ölpreise und einem zu erwartenden Rückgang der privaten Nachfrage schlechter als der Markt ab. Einen weiteren positiven Effekt hatte die Untergewichtung bei Auslandsschulden aus den Schwellenländern, vor allem bei Papieren niedrigerer Qualität und solchen von Öl-sensiblen Emittenten. Der Grund hierfür: Die Zins-Spreads weiteten sich aus, weil die Wachstumsaussichten zurückgeschraubt wurden und der Ölpreis fiel. Einen negativen Einfluss auf die Wertentwicklung hatte das Engagement des Fonds in Investment-Grade-Anleihen, primär die Übergewichtung von vorrangigen Finanztiteln.

Betreiben Sie Risikosysteme? Wann haben die wie angeschlagen?

Ja, haben wir. Das Portfolio-Risiko-Management-Team steht im regelmäßigen Dialog mit Portfoliomanagern und führt täglich Stress-Tests bei Portfolios durch. Es geht dabei auch um die Liquiditätssicherung. Wir wollen sicherstellen, dass Portfolios so positioniert sind, dass sie auch in Phasen hoher Volatilität und von Marktverwerfungen, wie wir sie jüngst gesehen haben, effektiv gemanagt werden können.

Wie haben Sie Ihr Portfolio im März verändert?

Wir haben Kreditrisiken aufgestockt, konkret: Investment-Grade-Titel zugekauft. Der Grund hierfür: Die Verwerfungen bei den relativen Bewertungen waren in diesem Marktsegment größer als in weniger hochwertigen Bereichen. Außerdem sind die defensiven Bilanzen solcher Investment-Grade-Unternehmen besser auf die Unsicherheiten vorbereitet, die kurz- und mittelfristig auf uns zukommen können. Damit sind Kreditrisiken, also Firmenanleihen gegenüber unserer Benchmark nicht mehr untergewichtet, sondern neutral.

Wie sind Sie jetzt aufgestellt und blicken in die Zukunft?

Die Bewertungen sind zwar im Vergleich zur Situation vor einigen Wochen deutlich attraktiver geworden. Allerdings bleiben die makroökonomischen Unsicherheiten weiterhin groß. Wir bleiben deshalb vorsichtig und halten unser Pulver trocken, bis absehbar ist, dass die Volatilität abnimmt. Interessant finden wir qualitativ hochwertige Firmen-Anleihen aus dem Bereich Investment Grade. Neutral oder sogar untergewichtet haben wir dagegen Hochzinstitel und Papiere aus den Schwellenländern. Wir konzentrieren uns auf nicht-zyklische Emittenten in Branchen wie Telekommunikation, Versorger und Pharmazie, die vergleichsweise wenig von den Eindämmungs-Maßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus betroffen sind. Dagegen sind wir bei Emittenten in stärker zyklischen Branchen wie Rohstoffe, Unterhaltung und Einzelhandel vorsichtiger und behalten unsere Untergewichtung bei.

Wie hoch war und ist Ihre Kasse?

Der Fonds hält einen beträchtlichen Cash-Puffer, um den Liquiditätsbedarf sicherzustellen und Pulver trocken zu halten.

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